PatenkinderIndien hatte 2006 ca. 1,1 Milliarden Einwohner. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in Dörfern. Vor allem dort breitet sich die Armut immer mehr aus und zwingt die Menschen in die Slums der großen Städte abzuwandern. Der Hauptgrund für die Armut ist die fehlende schulische Ausbildung für große Teile der Bevölkerung. Das unmenschliche Kastensystem, daß die Menschen in verschiedene Klassen einteilt, ermöglicht nur Kindern und Jugendlichen aus höheren Kasten eine ausreichende Schulbildung. Die meisten Menschen auf dem Land sind Kleinbauern, die im Kastensystem ganz unten angesiedelt sind. Nur wenige können überhaupt lesen und schreiben. Die einzige Möglichkeit, diese Situation zu ändern, besteht in der Verbesserung der Schulbildung.
|
|||||||||
Die schulische SituationIn Tamil Nadu hat jeder größere Ort seine Schule. Das Problem aber ist:
In den meisten Dörfern geht die Schule nur bis zur fünften oder achten
Klasse. Nach der 5. Klasse beendet ein Großteil der Jugendlichen die
schulische Laufbahn. Einige gehen noch bis zur 8. Klasse zur Schule.
Nach der 8. Klasse gibt es meistens keine Möglichkeit mehr, eine weiterführende
Schule zu besuchen. Die weiterführenden Schulen können zwar kostenlos
besucht werden, sind aber von den kleinen Dörfern zu weit entfernt,
um dort jeden Tag hinzufahren. Einen Internatsaufenthalt können sich
die Familien aus der unteren Kaste meistens nicht leisten. Nur einige
wohlhabende Familien aus den höheren Kasten können ihre Kinder in weiterführende
Internatsschulen schicken. |
|||||||||
Die Gründe für die unzureichende Schulausbildung Gewöhnlich gehören die reicheren Leute einer höheren Kaste an; deren
Kinder erhalten eine gute Ausbildung, Deshalb bereitet es ihnen keine
Schwierigkeiten, einen Beruf mit geregeltem Einkommen zu finden. Infolge
dessen haben sie keine Probleme ihren Lebensunterhalt selbst zu finanzieren.
Sie sind in der Gesellschaft angesehen und blicken auf die anderen herab. Die Folgen unzureichender SchulausbildungBenötigen die armen Menschen aus irgendeinem Grund Geld (z. B. wenn
es auf den Feldern kein Arbeit mehr gibt, bei Krankheit, bei Ernteausfall
wegen Trockenheit, Mitgift für die Verheiratung der Tochter,...), dann
müssen sie bei den reichen Bauern ein Darlehen zu Wucherzinsen aufnehmen.
Die Banken vergeben keine Kredite, da keine Aussicht auf Rückzahlung
besteht. Die Kinder der Familie müssen solange auf den Feldern der Großgrundbesitzer
als Leibeigene arbeiten, bis die Schuld durch ihre Arbeit beglichen
ist. Da die Arbeitskraft der Kinder auf den eigenen Feldern fehlt, verringert
sich das Einkommen der Eltern, während das Einkommen der Großgrundbesitzer
ständig steigt. Konkret heißt das: Je mehr Kinder eine Familie hat,
desto mehr Kinder können durch ihre Arbeit auf den Feldern der Großgrundbesitzer
Geld verdienen. Dieses Bewußtsein trägt maßgeblich zu dem großen Bevölkerungswachstum
in Indien bei. Wie kann diese Situation geändert werden?Um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, brauchen die Menschen
eine gute Ausbildung. Das Projekt, das Pfarrer Don Bosco ins Leben gerufen
hat, will Familien in der Ausbildung ihrer Kinder unterstützen. Dazu
sucht er Menschen, die bereit sind, ein Patenkind anzunehmen. Es werden
Kinder aus Familien ausgewählt, in denen noch kein Familienmitglied
ein regelmäßiges Einkommen hat - meistens aus Dörfern. Haben Sie schon ein Patenkind?Derzeit werden über 430 Patenkinder von Österreich und Deutschland unterstützt. Die Patenkinder werden in Indien von Pater Don Bosco
ausgesucht. Ein Bild mit Informationen über das Kind und deren Familie
wird zu uns weitergeleitet mit der Bitte um Unterstützung. Wir bemühen
uns für diese Kinder Pateneltern zu finden, die sich bereit erklären
über mehrere Jahre die Ausbildung eines Kindes in Indien zu unterstützen.
Don Bosco bekommt jedes Jahr von den Patenkindern einen Brief für deren
„Eltern" in Europa. So bekommen alle Pateneltern im Dezember einen Brief
von ihrem „Kind". Leider macht immer wieder die indische Post einen
Strich durch die Rechnung, und oft gehen Brief auf dem Weg in Indien
oder nach Europa verloren. In Österreich stehen 154 Computer bereit, um unsere Schule in Pagandai mit einer Computer-Klasse zu erweitern.
|
|||||||||